Optische
Effekte
Edelsteine sind wahre Wunder der Natur. Doch einige von ihnen faszinieren uns auch jenseits ihrer Farben und ihres Glanzes. Bestimmte Arten von Edelsteinen zeigen verschiedene optische Effekte, welche sie noch einzigartiger machen. Entdecken Sie mit dem Traditionshaus Gübelin einige der spannendsten optischen Phänomene und lassen Sie sich von der unvergleichlichen Kreativität der Natur verzaubern.
Irisieren
Das Irisieren ist ein beeindruckender optischer Effekt, der beobachtet werden kann, wenn weisses Licht von einer Oberfläche reflektiert und in eine Vielzahl von Farben zerlegt wird. Dieses Phänomen kann bei Seifenblasen, bei einigen Käfern oder Schmetterlingen und bei einigen aussergewöhnlichen Edelsteinen beobachtet werden.
Bei Seifenblasen entsteht das Irisieren durch dünne Wasserfilme, die das Licht reflektieren, Interferenzen hervorrufen und es je nach Dicke der Wasserschichten in den verschiedensten Farben an das Auge des Betrachters zurückgeben. Bei Edelsteinen wie Opalen hingegen wird der Effekt durch geordnete Siliziumdioxidkugeln verursacht. Diese rufen Interferenzen hervor und beugen das Licht. Das Phänomen kann auch bei den "Seiden"-Einschlüssen im Korund, wo winzige Rutilnadeln das Licht streuen und dem Edelstein einen samtartigen Schimmer verleihen, beobachtet werden.
Bei bestimmten Edelsteinen hat das Irisieren besondere Bezeichnungen. Das Irisieren von Opalen beispielsweise wird als Farbspiel bezeichnet und bei Perlen sprechen Gemmologen vom Orient, wenn sie die irisierende Qualität der Edelsteinoberfläche beschreiben.
Farbwechsel
Edelsteine, die den Farbwechseleffekt aufweisen, zeigen unter verschiedenen Lichtarten deutlich unterschiedliche Farben. Der wohl berühmteste Farbwechsel-Edelstein ist der seltene Alexandrit, eine Varietät des Minerals Chrysoberyll. In seiner wertvollsten Form wechselt dieser kostbare Edelstein seine Farbe von einem tiefen, bläulichen Grün unter natürlichem Licht zu einer anmutigen violetten bis roten Farbe unter künstlichem Licht. Verursacht wird dieser Effekt beim Alexandrit durch das Spurenelement Chrom, welches Rubinen ihre rote Farbe verleiht, gleichzeitig aber auch für die Grüntöne in Smaragden verantwortlich ist. Auch von anderen Edelsteinen ist bekannt, dass sie die Fähigkeit besitzen, ihre Farben zu verändern. So gibt es Saphire, Granate und Diaspore sowie weitere Mineralien, bei denen dieser Effekt zu beobachten ist.
Asterismus
Der Asterismus- oder Sterneffekt tritt auf, wenn sich die Einschlüsse in bestimmten Edelsteinen perfekt ausrichten, um das Licht, das auf den Edelstein trifft, in einem Stern zu bündeln. Edelsteine wie Rubine und Saphire, bei denen der Effekt durch winzige Rutilnadeln verursacht wird, werden nicht facettiert, sondern "en cabochon" geschliffen, um dieses Phänomen sichtbar zu machen. Bei anderen Edelsteinen wie Granate, Spinelle und Quarze kann der Sterneffekt ebenfalls auftreten. Die Anzahl der Strahlen im Stern hängt von der Kristallstruktur des Edelsteins ab und reicht von vier bis zwölf Strahlen. Der Asterismus ist eines der wenigen Phänomene, bei denen das Vorhandensein eines Einschlusses den Wert eines Edelsteins nicht schmälert, sondern steigert.
Chatoyancy
Ähnlich wie der Asterismus ist die Chatoyanz oder der Katzenaugeneffekt ein ganz besonderes optisches Phänomen, welches in verschiedenen Mineralien vorkommt. Der Name entstammt dem französischen Wort "chatoyer". Dies, weil der Edelstein je nach Lichtspiel eine gerade glitzernde Lichtlinie auf seiner Oberfläche zeigt, was den Edelstein wie ein Katzenauge aussehen lässt. Der Effekt wird durch eine Reihe von winzigen, parallel zueinander ausgerichteten Einschlüssen verursacht, die das Licht streuen. Diese Einschlüsse können aus nadelartigen Kristallen wie Rutil oder hohlen Röhren innerhalb des Edelsteins bestehen. Die bekanntesten Edelsteine, die den Katzenaugeneffekt zeigen, sind Chrysoberylle, wobei der Alexandrit mit Katzenauge besonders selten und begehrt ist.
Adulareszenz
Dieser optische Effekt ist eng mit dem geheimnisvollen Mondstein verbunden. Die Adulareszenz kann als weisslich-blaues Leuchten beschrieben werden. Es wird durch die Struktur des Steins verursacht, welcher aus zwei verschiedenen Feldspatarten besteht, die sich in Dicke und Gleichmässigkeit unterscheiden.