Das Innenleben der
Edelsteine
«Je reiner, desto wertvoller». Diese Aussage gilt für Diamanten, bei farbigen Edelsteinen sieht die Geschichte jedoch etwas anders aus. Ein Teil ihrer Eigenschaften, ihrer Schönheit und Individualität verdanken farbige Edelsteine ihren Einschlüssen – kleinen Kristallen, Partikeln, Farbzonen, Heilungsrissen oder flüssigen Einschlüssen, welche jeden Stein zu einem Unikat machen. Diese Einschlüsse, tief im Inneren des Edelsteins, bilden komplexe Muster, welche an die Schönheit der Natur erinnern. Diese inneren Welten faszinieren auf einzigartige Weise. Nicht nur wegen ihrer augenscheinlichen Schönheit, sondern weil sie, einem Fingerabdruck gleich, Informationen zur Identität des Edelsteins beinhalten können. Wie Eduard Josef Gübelin entdeckte, können Einschlüsse dem geübten Auge den Ursprung und das Alter des Steins verraten und können sogar Hinweise auf mögliche Steinveränderungen durch Behandlungen liefern.
Die
Entstehung
Einschlüsse in Form von Flüssigkeiten, Gasen oder Feststoffen können sich zu jeder Zeit im sich entwickelnden Edelstein bilden. Unter bestimmten Umständen, meist aufgrund von einer Druck- oder Temperaturveränderung, können auch nach der Bildung des Edelsteins im Inneren noch Einschlüsse oder Infiltrationen entstehen. Andere charakteristische Einschlüsse entstehen sogar später, während den verschiedenen Behandlungen und können den Gemmologen Hinweise zu Veränderungen des Edelsteins liefern. Feste Einschlüsse werden in drei Arten unterteilt. Protogenetische Einschlüsse sind Mineralien, die sich vor der Entstehung des Wirtkristalls gebildet haben. Sie werden während des langen Kristallisationsprozesses eingeschlossen. Oft bilden sich unter gleichen Bedingungen verschiedene Mineralien. Sie können ineinander enthalten sein und gelten daher als syngenetische Einschlüsse. Aufgrund verschiedener Einflüsse wie Veränderungen in der Umgebung des Edelsteins, können einige feste Einschlüsse entstehen sogar nachdem sich der Wirtkristall gebildet hat. Diese epigenetischen Einschlüsse bilden sich meist innerhalb von Frakturen des Wirtsminerals und neigen daher dazu, aus flachen Kristallen zu bestehen, welche sich visuell von den ziemlich gut ausgebildeten syngenetischen Einschlüssen unterscheiden.
Grenzenlose
Wunder
Das Innere des Steins enthüllt seine wahre und einzigartige Schönheit. Einschlüsse bilden diverse Muster, welche an die Natur erinnern, an ihre grenzenlose Kraft und ihre zarten Reize zugleich. Während wir die innere Welt eines kostbaren Edelsteins betrachten, eröffnet sich uns ein ganzes Universum an Formen und Farben, welches Bilder von zarter Schönheit heraufbeschwören und unsere Designer dazu veranlassen, sie in Juwelen zu spiegeln welche an die unbegrenzten Wunder der Natur erinnern.
Erfahren Sie mehr über die Edelsteine der bekanntesten Regionen der Erde und erleben Sie die inneren Welten, welche jeden Edelstein zu einem Wunder der Natur macht.
Drei Phasen
Einschlüsse
Die sogenannten Dreiphaseneinschlüsse, wie abgebildet, bestehen aus Gasblasen, Flüssigkeiten und kristallinen Strukturen, die alle in den wachsenden Edelstein eingeschlossen wurden. Diese Einschlüsse finden sich typischerweise in Smaragden aus Kolumbien wieder. Sie entstehen zu Beginn oft als ein rein flüssiger Einschluss einer salzigen Flüssigkeit während der Entstehung des Wirtminerals. Bei Abkühlung des Kristalls lösen sich die Minerale und Gase aus der Flüssigkeit und bilden so diese komplexen Muster.
Rutil
Nadeln
Rutil ist ein Mineral, welches hauptsächlich aus Titanoxid besteht. Es tritt häufig als Einschluss in Form von kleinen Nadeln in Rubinen und Saphiren auf. Rutilnadeln sind für einige der gefragtesten optischen Phänomene in Edelsteinen verantwortlich, wie zum Beispiel der Asterismus, ein Lichtsterneffekt, wie auch für den Effekt des Katzenauges. Kurze, feine Rutilnadeln welche als Zonen, Flecken oder Wolken vorkommen, werden auch als Seide bezeichnet. Diese besondere Art der Einschlüsse ist typisch für Rubine aus Burma (Myanmar), der bekanntesten Region für diese Edelsteine. Die komplexen Einschlüsse streuen das Licht und verursachen einen weichen Schimmer, der in Kombination mit der leicht fluoreszierenden Eigenschaft des Steins, den burmesischen Rubin so begehrt macht.
Einschlüsse in
Kaschmir Saphiren
Zarte Einschlüsse wie Pargasit-Nadeln, feine Staubwolken und kreuzende Staubspuren können der Identifikation eines Saphirs dienlich sein. Obwohl diese Inklusionen in Edelsteinen von Kaschmir, Sri Lanka oder Madagaskar auftreten können, werden bei präziser Beobachtung kleinste Unterschiede im Muster sichtbar, welche die Herkunftsbestimmung erleichtern. Das Bild präsentiert einen einzigartigen Pargasit-Einschluss in einem atemberaubenden Saphir aus Kaschmir.
Gübelin feiert
Edelsteine
Gübelins talentierte Designer folgen der Philosophie, sowohl die äussere als auch die innere Schönheit zu schätzen. Deshalb werden sie von diesen inneren Welten inspiriert, lassen sich von den komplizierten Mustern und exquisiten Formen ansprechen und erschaffen Schmuck, der die einzigartige, innere Schönheit des Edelsteins hervorhebt und das äussere Erscheinungsbild feiert.
Entdecken Sie unsere Kollektionen und Masterpieces und tauchen Sie ein in die Tiefe der wertvollsten Schätze der Natur - die innere Welt der Edelsteine.