Entdecken Sie den
Spinell
Spinelle ziehen uns mit ihrer natürlichen Farbenpracht, ihrem Feuer und ihrer Brillanz in den Bann. Von Natur aus strahlen sie in den schönsten und leuchtendsten Farben des Regenbogens. Besonders begehrt sind intensive Rottöne, die dem Rubin zum Verwechseln ähnlich sehen können.
Spinelle zählten bislang zu den unbekannteren Edelsteinen, doch in den letzten Jahren sind sie umso beliebter geworden und die Nachfrage nach diesen hochkarätigen Edelsteinen steigt spürbar an.
Spektakuläre
Farben
Farbe – Farbe – Farbe. Dies charakterisiert Spinelle am besten – ob in intensiv leuchtendem Rot, elektrisierendem Blau oder in lebendigem Pink – diese Edelsteine funkeln in allen Farben des Regenbogens. Spurenelemente verleihen Spinellen ihre Farbe.
So erzeugt Chrom rote oder pinkfarbene Spinelle, wobei die Färbung mit steigendem Chromanteil zunimmt. Eisen hingegen ist für Blau und Violett verantwortlich. Besonders begehrt sind Spinelle, deren Blau von Kobalt erzeugt wird. Dies wird in den Berichten des gemmologischen Labors eigens als Kobalt-Spinell ausgewiesen.
Sehr selten sind Spinelle, die je nach Lichtquelle die Farbe wechseln und im Tageslicht Blau strahlen und unter künstlichem Licht in einem wärmeren Purpur.
Faszinierende
Geschichte
Spinelle sind bereits seit der Antike bekannt. Doch erst 1783 fand der französische Mineraloge Jean-Baptiste Louis Romé de l’Isle heraus, dass sie eine eigene Mineraliengruppe bilden. Dies führte dazu, dass einige der grössten Rubine der Geschichte tatsächlich Spinelle sind.
Zu den bekanntesten Fällen zählen der «Black Prince’s Ruby», der in der Imperial State Crown gefasst ist, sowie der «Timur Ruby». Diese beiden Spinelle, die lange als Rubine galten, sind Teil der britischen Kronjuwelen. Heute ist es für gemmologische Labors recht einfach, zwischen Rubinen und Spinellen zu unterscheiden.
Symmetrischer
Aufbau
Spinelle zählen zum kubischen Kristallsystem und wachsen als Oktaeder. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus sagt man in Burma (Myanmar), dass die Kristalle von Geistern poliert seien ('nat thwe') – so perfekt wächst der Spinell im Muttergestein.
Chemisch gesehen wird Spinell als MgAl2O4 bezeichnet. Auf der Mohs’schen Härteskala erzielt Spinell den Wert 8. Der relativ hohe Brechungsindex (RI) verleiht dem Spinell seine Brillanz und sein Feuer.
Wichtige
Herkunftsorte
Heute werden Spinelle vor allem in Myanmar (Burma), Sri Lanka, Vietnam, Tansania und Tadschikistan gefunden. 2007 entdeckte man in der Region Mahenge in Tansania rote und pinkfarbene Spinelle, die für ihre Farbe weltbekannt sind. Besonders feine blaue Spinelle stammen häufig aus Vietnam.
Zu den historischen Fundorten zählt zudem Afghanistan. Von dem alten Namen «Balascia» der Region Badakshan an der Grenze von Afghanistan, Tadschikistan und Nordindien wurde die frühere Bezeichnung «Balas-Rubin» abgeleitet.